Journal der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft = Journal of the German Society of Dermatology : JDDG
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Die Entstehung von Narben ist die Konsequenz von Operationen, Traumata und verschiedenen Hautkrankheiten. Neben frischen unreifen Narben, die im Laufe der Heilung in reife Narben übergehen und in der Regel keiner weiteren Behandlung bedürfen, existieren lineare hypertrophe Narben, flächige hypertrophe Narben, Keloide und atrophe Narben, die aufgrund von Symptomen wie Juckreiz und Schmerzen, einer Stigmatisierung, funktionellen und ästhetischen Einschränkungen für die betroffenen Patienten sehr störend und Grundlage für einen Behandlungswunsch sein können. Für die Behandlung und Prävention von Narben existiert heutzutage eine Vielzahl von Optionen. ⋯ Dies erlaubt es, Patienten zu schnellerer Beschwerdefreiheit zu verhelfen und ihren ästhetischen Ansprüchen gerecht zu werden. Neben der immer wichtiger werdenden Narbenprävention nimmt auch der zunehmende Einsatz modernster Laserverfahren einen zentralen Stellenwert in der klinischen Narbenbehandlung ein. Zugleich liegt großes Augenmerk darauf, aktuelle Therapieverfahren mit Hilfe zeitgemäßer Studiendesigns zu evaluieren, um die Evidenz der Narbenbehandlung zunehmend zu verbessern.
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Die topische Applikation von Wirkstoffen ist eine zentrale Therapieoption der Dermatologie. Allerdings mindert die effektive Barrierefunktion der Haut die Bioverfügbarkeit der meisten Externa. ⋯ Das Prinzip der LADD wird bereits in einigen Bereichen der Dermatologie erfolgreich eingesetzt. Die vorliegende Übersichtsarbeit soll einen Überblick über die aktuellen aber auch perspektivischen Einsatzmöglichkeiten der LADD bieten.
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J Dtsch Dermatol Ges · May 2016
Gebrauch von Komplementärmedizin bei Patienten mit metastasierendem Melanom unter Therapie mit Ipilimumab innerhalb einer klinischen Studie.
In Deutschland wenden 40-90 % aller Krebspatienten Methoden der komplementären and alternativen Medizin (KAM) an. Bis dato gibt es kein Datenmaterial zum Einsatz der KAM bei Melanompatienten. Das Ziel unserer Studie war es, Daten über den Gebrauch, die Informationsquellen und Ziele von Patienten mit metastasierendem Melanom zu erfassen. ⋯ Eine relativ hohe Anzahl an Patienten mit metastasierendem Melanom machte trotz Teilnahme an einer klinischen Studie von KAM Gebrauch. Wechselwirkungen könnten durch biologisch basierte KAM auftreten, und hier besonders bei immunmodulierenden KAM- Strategien. Um Risiken zu vermeiden, sollte die Kommunikation zwischen den Ärzten und den Patienten verbessert werden.
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J Dtsch Dermatol Ges · Jan 2016
Fehldiagnostiziertes mikrozystisches Adnexkarzinom an der seitlichen Stirn und Herausforderungen bei der Rekonstruktion eines bis zum Knochen reichenden Defekts.
Das mikrozystische Adnexkarzinom (MAC) ist ein seltenes kutanes Malignom, das durch aggressive lokale Infiltration und starke Tendenz zur perineuralen Invasion gekennzeichnet ist. Da es histologisch leicht mit benignen adnexalen Tumoren verwechselt werden kann, kommt oft zu einer unzureichenden Erstbehandlung. Daher müssen nach verzögerter chirurgischer Exzision häufig ausgedehnte Hautbereiche entfernt werden, was die anschließende Rekonstruktion erschweren kann. ⋯ Wir bestätigen die histologischen Schwierigkeiten bei der Diagnose dieser Tumorentität und die Notwendigkeit einer großräumigen Entfernung des MACs infolge der verzögerten Diagnose und Behandlung. Eine tiefe Exzision des Tumors einschließlich des Periosts kann erforderlich sein, um tumorfreie Ränder zu erhalten. Durch die Applikation von Hyaluronsäureprodukten kann möglicherweise eine schnelle Bildung von Granulationsgewebe über dem Stirnknochen erreicht werden. Die Kombination einer A-T-Plastik mit der Transplantation der benachbarten Burow-Dreiecke ergibt eine optimale Hauttextur und Farbanpassung und scheint eine geeignete Option zum Verschluss selbst umfangreicher Defekte an der Stirn, insbesondere oberhalb der Augenbrauen, zu sein.